Die Dämmung eines Dachs von innen ist eine effektive Methode, um den Energieverbrauch zu senken und das Wohnklima zu verbessern. Besonders bei nachträglichen Isolierungsmaßnahmen bietet die Innendämmung zahlreiche Vorteile. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Dach Schritt für Schritt von innen dämmen können, welche Materialien dafür am besten geeignet sind und welche Kosten auf Sie zukommen. Außerdem können Sie Geld einsparen, indem Sie Förderungen über GREENOX beantragen.
Warum das Dach von innen dämmen?
Eine Innendämmung hat viele Vorteile. Sie ist vergleichsweise kostengünstig, einfach durchzuführen und erfordert keine Erneuerung der Dacheindeckung. Zudem können sowohl die Zwischensparrendämmung als auch die Untersparrendämmung angewendet werden, um die Wärmeisolierung zu optimieren. Entscheidet man sich für die Installation einer Zwischensparrendämmung, muss die Dacheindeckung nicht entfernt werden. Außerdem hat sie eine gute Dämmwirkung und ist im Verhältnis dazu relativ preiswert. Die Installation der Dämmmatten ist einfach. Noch besser ist allerdings die Einblasdämmung zwischen den Dachsparren, die ebenfalls leicht zu installieren ist und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Schritte zur Dachdämmung von innen
1. Vorbereitung und Materialauswahl
Bevor Sie mit der Dämmung beginnen, sollten Sie die alten Dämmstoffe entfernen und die Dachsparren ausmessen. Verfügt Ihr Dach bereits über eine Dämmung, die erneuert werden soll, muss diese zuerst fachgerecht entsorgt werden. Hierfür benötigen Sie Schutzkleidung, insbesondere bei der Arbeit mit Mineralwolle, sowie Werkzeuge wie Akkuschrauber, Cutter, Tacker und Zollstock.
Geeignete Dämmstoffe:
- Mineralwolle (z.B. Steinwolle, Glaswolle)
- Hanf
- Schafwolle
- Zellulose
- Polyurethan (PUR)
Diese Materialien unterscheiden sich in ihren Dämmwerten und ihren spezifischen Eigenschaften. Achten Sie auf die Wärmeleitstufe (WLS) des Materials, da diese angibt, wie gut der Dämmstoff isoliert. Eine niedrigere WLS bedeutet eine bessere Dämmleistung.
2. Zwischensparren-Dämmung
Die Zwischensparrendämmung ist die gängigste Methode und ideal für den nachträglichen Ausbau. Hierbei wird der Dämmstoff zwischen die Sparren geklemmt. Mineralwolle ist hier besonders beliebt, da sie sich leicht verarbeiten lässt und eine gute Anpassung an die Sparren ermöglicht, wodurch Wärmebrücken vermieden werden.
Vorgehensweise:
- Messen Sie die Abstände zwischen den Sparren und schneiden Sie den Dämmstoff entsprechend zu.
- Klemmen Sie den Dämmstoff passgenau zwischen die Sparren.
- Achten Sie darauf, dass keine Lücken entstehen, die Wärme entweichen lassen könnten.
Für die Zwischensparren-Dämmung stehen verschiedene Materialien zur Auswahl, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Besonders geeignet sind Mineralwolle, Hanf, Schafwolle, Zellulose und Polyurethan (PUR). Mineralwolle, insbesondere Steinwolle und Glaswolle, bietet eine gute Anpassungsfähigkeit an die Sparren und verhindert Wärmebrücken.
| Dämmstoff | Eigenschaften |
|---|---|
| Mineralwolle | Gute Anpassungsfähigkeit, verhindert Wärmebrücken |
| Hanf | Natürlicher Dämmstoff, gute Ökobilanz |
| Schafwolle | Hervorragende Feuchtigkeitsregulierung |
| Zellulose | Umweltfreundlich, gute Wärmedämmung |
| Polyurethan (PUR) | Hohe Dämmleistung, leicht zu verarbeiten |
3. Untersparren-Dämmung
Die Untersparrendämmung wird oft zusätzlich zur Zwischensparrendämmung verwendet, um die Dämmwirkung zu erhöhen. Sie eignet sich besonders, wenn die Sparrentiefe für eine ausreichende Dämmung nicht ausreicht. Hierbei werden Dämmplatten oder -matten unter den Sparren befestigt.
Vorgehensweise:
- Befestigen Sie die Dämmplatten oder -matten unter den Sparren.
- Verwenden Sie eine Dampfbremsfolie, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
- Fixieren Sie die Folie und Dämmplatten mit einem Hand- oder Elektrotacker.
Die Untersparrendämmung ist besonders nützlich, um die Dämmdicke bei geringen Sparrenhöhen zu erhöhen und so eine effektive Wärmedämmung zu gewährleisten. Sie kann auch dazu beitragen, Wärmebrücken zu reduzieren, die entlang der Sparren verlaufen.
| Dämmstoff | Bauart |
|---|---|
| Glaswolle | Platten und Dämmmatten |
| Steinwolle | Platten und Dämmmatten |
| Polyurethan (PUR) | Dämmplatten |
Sonderfall: Flachdach dämmen von innen
Die nachträgliche Dämmung des Flachdachs von innen stellt einen Sonderfall dar, da Flachdächer üblicherweise bereits gedämmt sind. Hier geht es meist darum, die Dachisolierung innen bzw. die Dachabdichtung zu erneuern. Wenn Sie Ihr Flachdach nachträglich von innen dämmen wollen, ist dies jedoch nur beim sogenannten Kaltdach möglich. Der Aufwand dafür ist relativ gering: Bei der Kaltdach-Dämmung kann der Dämmstoff relativ einfach in den Hohlraum zwischen Raumdecke und Dachabdichtung eingeblasen werden.
Die Kosten der Einblasdämmung für das Kaltdach liegen bei ca. 2.400 bis 6.000 Euro für ein Flachdach mit 80 Quadratmetern Fläche. Als Dämmstoff kommen Glaswolle, Steinwolle, Zellulose, Hanf, Flachs zum Einsatz. Der Preis dafür liegt bei ca. 30 bis 75 Euro pro Quadratmeter. Bei der Warmdach-Dämmung und der Umkehrdach-Dämmung ist dies nur mit großem Aufwand möglich, da die Raumdecke zuvor entfernt werden müsste. Üblicherweise wird stattdessen auch gleich die Flachdach-Abdichtung getauscht und im Zuge dessen die Dämmung von oben eingebracht. Eine Dämmung von innen ist also keine Option.
Kosten und Nutzen
Die Kosten für die Dachdämmung von innen hängen von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Größe des Dachs, des gewählten Dämmmaterials und der Dicke der Dämmung. Durchschnittlich liegen die Kosten für eine Zwischensparrendämmung bei 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter, während eine Untersparrendämmung zusätzliche 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter kosten kann.
| Dämmstoff | Kosten pro m² |
|---|---|
| Mineralwolle | 30 - 50 Euro |
| Hanf | 40 - 60 Euro |
| Schafwolle | 50 - 70 Euro |
| Polyurethan (PUR) | 60 - 80 Euro |
Der Nutzen einer ordnungsgemäß durchgeführten Dachdämmung ist erheblich. Sie senkt den Heizbedarf im Winter, reduziert die Energiekosten und verbessert das Raumklima im Sommer. Eine gute Dämmung kann die Heizkosten um bis zu 20% senken und den Wohnkomfort deutlich erhöhen.
Tipps für eine erfolgreiche Dachdämmung
Zeitplanung: Planen Sie ausreichend Zeit für die Arbeiten ein und stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Materialien und Werkzeuge zur Hand haben.
Sorgfältiges Arbeiten: Arbeiten Sie sorgfältig und vermeiden Sie Lücken oder unzureichend gedämmte Bereiche, um Wärmeverluste zu minimieren.
Belüftung: Achten Sie auf eine gute Belüftung während der Arbeiten, insbesondere wenn Sie mit Mineralwolle arbeiten.
Hochwertige Materialien: Verwenden Sie hochwertige Dämmstoffe, die den aktuellen Normen und Vorschriften entsprechen, um eine langfristige und effektive Dämmung zu gewährleisten.
Schutzkleidung: Tragen Sie geeignete Schutzkleidung, insbesondere bei der Arbeit mit Mineralwolle, um Haut- und Atemwegskontakte zu vermeiden.
Energieeinsparverordnung: Beachten Sie die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV), insbesondere hinsichtlich der Dämmstoffdicke und der Dämmeigenschaften.
Fazit
Die Dachdämmung von innen ist eine effektive und wirtschaftliche Möglichkeit, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu steigern und die Wohnqualität zu verbessern. Mit der richtigen Planung, der Auswahl geeigneter Materialien und einer sorgfältigen Ausführung können Sie Ihr Dach effektiv dämmen und von den zahlreichen Vorteilen profitieren. Ob Zwischensparren- oder Untersparrendämmung – die Kombination beider Methoden bietet eine optimale Lösung für eine nachhaltige und energieeffiziente Gebäudedämmung.
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