Eine Fußbodenheizung nachrüsten gehört heute zu den effektivsten Möglichkeiten, die Energieeffizienz eines bestehenden Gebäudes zu steigern. Moderne Systeme – vom Frässystem über Dünnschichtlösungen bis hin zu Trockensystemen – ermöglichen eine Installation selbst im Altbau, ohne dass der gesamte Estrich erneuert werden muss. Das Ergebnis: angenehme Strahlungswärme, niedrige Vorlauftemperaturen und ein deutlicher Komfortgewinn.
Besonders in Kombination mit einer Wärmepumpe arbeitet eine nachträglich eingebaute Fußbodenheizung extrem effizient. Niedrige Vorlauftemperaturen zwischen 25 und 35 °C ermöglichen ein sparsames, umweltfreundliches Heizen – und oft sogar ein angenehmes Kühlen im Sommer.
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1. Warum eine Fußbodenheizung nachrüsten?
Eine Fußbodenheizung verteilt die Wärme besonders gleichmäßig über den gesamten Raum. Sie arbeitet mit Strahlungswärme statt mit Konvektion, wodurch deutlich weniger Staub aufgewirbelt wird – ein Vorteil für Allergiker. Gleichzeitig wird das Wohnklima angenehmer, da störende Heizkörper entfallen.
- gleichmäßige Wärmeverteilung durch Strahlungswärme
- niedrige Heizkosten dank reduzierter Vorlauftemperaturen
- ideal für den Einsatz mit Wärmepumpen
- keine sichtbaren Heizkörper – mehr Platz & bessere Raumgestaltung
- weniger Staub → besser für Allergiker
- im Sommer in vielen Systemen auch zur Kühlung nutzbar
2. Welche Systeme eignen sich zum Nachrüsten?
Je nach Estrichstärke, Raumhöhe und Gebäudezustand kommen unterschiedliche Systeme infrage. Moderne Nachrüstlösungen ermöglichen heute eine Installation selbst in sensiblen Altbauten.
| System | Aufbauhöhe | Vorteile |
|---|---|---|
| Frässystem | 0 mm | Direkt in den Estrich gefräst, keine zusätzliche Aufbauhöhe, ideal für Altbau |
| Dünnschichtsystem | 10–20 mm | Sehr geringe Aufbauhöhe, schnelle Reaktionszeit |
| Trockensystem | 20–50 mm | Kein Nassestrich notwendig, leicht & schnell verlegt |
| Nasssystem | 50–70 mm | Hohe Speichermasse, ideal für Neubau oder umfassende Sanierungen |
| Elektrische Systeme | wenige mm | Günstig und gut für einzelne Räume, aber höhere Betriebskosten |
Welches System eignet sich im Altbau?
In älteren Gebäuden sind besonders das Frässystem und Dünnschichtsysteme beliebt, da sie ohne größere Umbauten auskommen und kaum Raumhöhe verlieren. Wichtig ist eine ausreichende Estrichqualität – diese wird vor der Installation geprüft.
Besonders im Altbau ist die Wahl des passenden Heizsystems entscheidend. Eine Übersicht der effizientesten Lösungen finden Sie im Beitrag Heizung im Altbau.
Wir beraten Sie gerne persönlich und finden das passende System für Ihre individuelle Anwendung.
3. Voraussetzungen für die Nachrüstung
Eine moderne Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten ist heute fast überall möglich. Dennoch müssen einige bauliche Bedingungen erfüllt sein:
- ausreichende Estrichdicke für Fräsverfahren
- geeignete Raumhöhe für Dünnschicht- oder Trockensysteme
- statische Tragfähigkeit des Bestandsbodens
- passende Heizungsanlage (Wärmepumpe besonders effizient)
- geeignete Bodenbeläge mit gutem Wärmeleitwiderstand (Fliesen ideal)
- Vorhandensein eines geeigneten Heizkreisverteilers
4. Ablauf der Nachrüstung – Schritt für Schritt
Die Installation einer Fußbodenheizung verläuft in klar definierten Schritten:
- Vor-Ort-Beratung & Analyse des Bestands (Estrich, Dämmung, Raumhöhe)
- Heizlastberechnung zur Ermittlung des Wärmebedarfs
- Auswahl des passenden Systems (Fräsen, Dünnschicht, Trockenbau …)
- Boden vorbereiten (Fräsen oder Untergrund ausgleichen)
- Installation der Heizrohre & Anschluss an den Heizkreisverteiler
- Hydraulischer Abgleich zur optimalen Energieeffizienz
- Inbetriebnahme und Funktionsprüfung
5. Was kostet es, eine Fußbodenheizung nachträglich einzubauen?
Die Fußbodenheizung nachrüsten Kosten hängen stark vom System und der baulichen Situation ab. Die Spannbreite liegt meist zwischen 50 und 120 Euro pro Quadratmeter.
| System | Kosten pro m² | Bemerkungen |
|---|---|---|
| Frässystem | 50–70 € | schnell installierbar, keine Aufbauhöhe |
| Dünnschichtsystem | 70–100 € | ideal bei geringer Raumhöhe |
| Trockensystem | 80–120 € | kein Estrich nötig, schnelle Reaktionszeit |
| Nasssystem | 80–120 € | klassisch im Neubau, hohe Speichermasse |
| Elektrisch | 30–60 € | günstige Anschaffung, aber hoher Stromverbrauch |
Welche Zusatzkosten können anfallen?
- Entfernung & Neuverlegung des Bodenbelags
- eventuelle Estrichreparaturen
- neuer Heizkreisverteiler
- hydraulischer Abgleich
- Anpassung der Heizungsanlage
6. Förderungen & Zuschüsse
Wird die Fußbodenheizung im Rahmen einer energetischen Sanierung eingebaut – insbesondere in Kombination mit einer Wärmepumpe – stehen Fördermöglichkeiten der BEG zur Verfügung.
- 20–25 % Zuschuss auf förderfähige Kosten
- KfW-Finanzierungen für umfassende Sanierungen
7. Fazit
Eine Fußbodenheizung nachrüsten ist in den meisten Alt- und Bestandsgebäuden problemlos möglich. Dank moderner Systeme wie dem Fräsen in den Estrich oder äußerst niedrigen Aufbauhöhen bei Dünnschichtsystemen gelingt die Nachrüstung oft ohne große bauliche Eingriffe. In Kombination mit einer Wärmepumpe ist sie eine der effizientesten Heizlösungen überhaupt.

