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Fachwerkhaus sanieren: Tipps, Kosten und Förderungen

Themen in diesem Beitrag
Sanierung eines Fachwerkhauses: Ein umfassender Leitfaden

Die Sanierung eines Fachwerkhauses ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Aufgabe, die besondere Sorgfalt und Fachwissen erfordert. Diese einzigartigen historischen Bauten sind nicht nur ein Teil des kulturellen Erbes, sondern auch eine Investition in die Zukunft. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Schritte, Kostenfaktoren und Herausforderungen bei der Fachwerksanierung.


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Foto: living4media/Andreas Einsiedel


1. Die Grundlagen

Fachwerkhäuser unterscheiden sich in ihrer Bauweise grundlegend von modernen Gebäuden. Daher müssen bei der Sanierung spezifische bauphysikalische Prinzipien beachtet werden. Zu den wichtigsten Aspekten gehören:


  • Materialauswahl: Traditionelle Materialien wie Lehm, Kalk und Holz sollten bevorzugt werden, um die bauphysikalischen Eigenschaften des Fachwerks zu erhalten. Lehm beispielsweise reguliert auf natürliche Weise die Raumfeuchtigkeit und unterstützt das gesunde Raumklima. Kalk schützt das Holz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung, während es gleichzeitig atmungsaktiv bleibt. Moderne Materialien können hingegen oft das Gegenteil bewirken und zu langfristigen Schäden führen.

  • Bauweise: Der Einsatz traditioneller Handwerkstechniken ist entscheidend, um die historische Bausubstanz nicht zu gefährden. Zimmermannsarbeiten, die das Fachwerk stabilisieren, und Putztechniken, die das Mauerwerk schützen, erfordern präzise Handwerkskunst und fundiertes Wissen über historische Bauweisen. Das Zusammenspiel dieser Techniken stellt sicher, dass die ursprüngliche Ästhetik und Funktionalität des Gebäudes erhalten bleibt.

  • Feuchtigkeitsmanagement: Fachwerkhäuser müssen „atmen“ können. Eine gute Luftzirkulation ist unerlässlich, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Dies schließt die korrekte Ausführung der Fugen und das Vermeiden von Abdichtungen, die die natürliche Diffusion behindern könnten, mit ein. Eine mangelnde Luftzirkulation könnte das Entstehen von Feuchtigkeitsschäden wie Schimmel oder Holzfäule begünstigen, was die Struktur des Hauses langfristig gefährdet.

  • 2. Planung und Vorbereitung

    Eine gründliche Planung ist das A und O bei der Sanierung eines Fachwerkhauses. Hierzu gehört eine detaillierte Zustandsanalyse der Bausubstanz, die durch einen Fachmann durchgeführt werden sollte. Auf Basis dieser Analyse wird ein Sanierungsplan erstellt, der alle notwendigen Schritte und Kosten berücksichtigt.


    • Kostenplanung: Die Kosten einer Fachwerksanierung können je nach Zustand des Gebäudes erheblich variieren. Für eine umfassende Sanierung sollten Bauherren mit 1.200 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Dabei können unvorhergesehene Herausforderungen, wie die Entdeckung versteckter Schäden, die Gesamtkosten schnell in die Höhe treiben. Daher ist es ratsam, ein finanzielles Polster einzuplanen.

    • Genehmigungen: Da viele Fachwerkhäuser unter Denkmalschutz stehen, müssen vor Beginn der Arbeiten die entsprechenden Genehmigungen bei der Denkmalschutzbehörde eingeholt werden. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist nicht nur rechtlich erforderlich, sondern auch wichtig, um die Authentizität und den historischen Wert des Gebäudes zu wahren. Eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden kann helfen, den Genehmigungsprozess zu beschleunigen und sicherzustellen, dass alle Arbeiten den Richtlinien entsprechen.

    Nachfolgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Kosten für eine Sanierung von einem Fachwerkhaus

    Sanierungsschritt Durchschnittliche Kosten (pro m²)
    Bauarbeiten und Materialien 800 - 1.000 Euro
    Statikprüfung und Gutachten 100 - 200 Euro
    Holzschutzmaßnahmen 50 - 150 Euro

    3. Die eigentlichen Arbeiten der Sanierung

    Die Sanierungsarbeiten sollten in mehreren Phasen durchgeführt werden, um die Struktur des Gebäudes zu schützen und zu stabilisieren.

    • Tragwerksreparatur: Zunächst muss das Tragwerk des Fachwerkhauses untersucht und gegebenenfalls repariert werden. Morsche oder beschädigte Balken müssen ausgetauscht oder verstärkt werden. Dies erfordert präzise Handwerkskunst, um die Struktur zu erhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass moderne Sicherheitsstandards erfüllt werden.

    • Ausfachung der Gefache: Die Gefache zwischen den Holzbalken werden mit traditionellen Materialien wie Lehm oder Ziegeln neu ausgefacht und anschließend verputzt. Die Wahl des richtigen Putzes ist entscheidend, um die Atmungsaktivität der Wände zu gewährleisten und gleichzeitig die Witterungsbeständigkeit zu erhöhen.

    • Holzschutz: Um das Holz vor Feuchtigkeit und Schädlingsbefall zu schützen, sollten geeignete Schutzmittel aufgetragen werden. Hierbei ist es wichtig, umweltfreundliche und diffusionsoffene Mittel zu verwenden, die das Holz schützen, ohne seine natürlichen Eigenschaften zu beeinträchtigen.

    4. Wärmedämmung und energetische Sanierung

    Eine Wärmedämmung ist bei Fachwerkhäusern eine besondere Herausforderung, da herkömmliche Dämmmaterialien oft nicht geeignet sind. Es ist wichtig, dass die Dämmung diffusionsoffen ist, um die Feuchtigkeitsbalance im Gebäude zu erhalten.

    • Innendämmung: Hierbei wird eine Dämmung auf der Innenseite der Außenwände angebracht, um die historische Fassade nicht zu verändern. Materialien wie Kalziumsilikatplatten oder Lehmbaustoffe sind oft die beste Wahl, da sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, ohne das Mauerwerk zu schädigen.

    • Dachdämmung: Eine Dämmung im Dachbereich kann den Energieverlust erheblich reduzieren und das Raumklima verbessern. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Dämmmaterialien atmungsaktiv sind und das Holz des Dachstuhls nicht beschädigen. Zudem kann die Integration von Dachfenstern oder Gauben helfen, den Wohnkomfort zu steigern und den Lichteinfall zu verbessern.

    Zusätzlich ist die Dämmung von Fenstern und Türen von Bedeutung. Traditionell wurden in Fachwerkhäusern Fenster mit einfach verglasten Scheiben verwendet. Diese sind jedoch energetisch ineffizient. Moderne Sanierungsmaßnahmen sehen oft den Einbau von Isolierverglasung vor, die jedoch optisch an die historischen Fenster angepasst werden sollte, um das Erscheinungsbild des Gebäudes zu bewahren. Es ist auch möglich, spezielle Fensterläden oder -vorhänge zu installieren, die zur Wärmeregulierung beitragen.


    5. Finanzielle Unterstützung und Förderungen

    Die Sanierung eines Fachwerkhauses kann eine kostspielige Angelegenheit sein, aber es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten:

    • Denkmalförderung: Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden können Zuschüsse von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz oder den Landesdenkmalämtern erhalten.

    • KfW-Förderung: Auch die KfW-Bank bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungen an.

    • Regionale Förderprogramme: In vielen Bundesländern gibt es zusätzliche Förderprogramme, die speziell auf die Sanierung von Fachwerkhäusern ausgerichtet sind. Diese Programme variieren stark in ihrer Ausgestaltung, beinhalten aber oft Zuschüsse oder Steuererleichterungen.

    Die nachfolgende Tabelle zeigt die möglichen Förderquellen von einem Fachwerkhaus

    Förderquelle Art der Förderung
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz Zuschüsse für den Erhalt historischer Bauten
    KfW-Bank Zinsgünstige Kredite und Zuschüsse
    Landesdenkmalämter Regionale Förderprogramme

    Es lohnt sich, frühzeitig Kontakt mit den zuständigen Stellen aufzunehmen, um sich über die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung zu informieren. Besonders bei umfassenden Sanierungsprojekten kann dies eine erhebliche finanzielle Entlastung bedeuten.


    6. Zeitplan und Projektmanagement

    Ein weiteres wichtiges Element der Sanierung eines Fachwerkhauses ist das Zeitmanagement. Ein solcher Sanierungsprozess kann, je nach Umfang und Komplexität, Monate bis mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Es ist entscheidend, realistische Zeitpläne aufzustellen und mögliche Verzögerungen einzuplanen. Regelmäßige Abstimmungen mit den Handwerkern und beteiligten Fachleuten sind notwendig, um den Fortschritt zu überwachen und den Zeitplan anzupassen, wenn unerwartete Probleme auftreten.

    Zusätzlich ist es ratsam, einen erfahrenen Bauleiter oder Architekten mit der Koordination des Projekts zu betrauen. Diese Experten bringen das notwendige Know-how mit und können sicherstellen, dass alle Arbeiten fachgerecht und im Einklang mit den Denkmalschutzrichtlinien durchgeführt werden.


    7. Nachhaltigkeit und Umweltschutz

    Die Sanierung eines Fachwerkhauses bietet auch die Möglichkeit, nachhaltige und umweltfreundliche Techniken und Materialien zu verwenden. Neben der Wahl traditioneller, ökologischer Baustoffe wie Lehm und Kalk können moderne, umweltfreundliche Technologien wie Solaranlagen und Regenwassernutzungssysteme integriert werden, ohne den historischen Charakter des Gebäudes zu beeinträchtigen.

    Durch die Nutzung erneuerbarer Energien und die Implementierung nachhaltiger Baupraktiken kann die Umweltbilanz des Gebäudes erheblich verbessert werden. Dies trägt nicht nur zum Schutz der Umwelt bei, sondern kann auch langfristig Energiekosten senken und den Wert des Hauses steigern.


    8. Fazit

    Die Sanierung eines Fachwerkhauses ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Aufgabe, die eine sorgfältige Planung und Ausführung erfordert. Durch die Wahl der richtigen Materialien, die Beachtung bauphysikalischer Prinzipien und die Nutzung von Fördermöglichkeiten kann die Sanierung nicht nur erfolgreich, sondern auch nachhaltig und wirtschaftlich umgesetzt werden. Wenn Sie Unterstützung bei Ihrem Sanierungsprojekt benötigen, steht Ihnen das Team von GREENOX mit Fachwissen und Erfahrung zur Seite. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihr Fachwerkhaus auch in Zukunft in neuem Glanz erstrahlt.

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