EPS (expandiertes Polystyrol), im Volksmund besser bekannt als Styropor, ist ein seit Jahrzehnten bewährter Dämmstoff in der Bauindustrie. Mit seiner Kombination aus hervorragenden Dämmeigenschaften, einfacher Handhabung und kostengünstiger Produktion hat sich EPS einen festen Platz im Portfolio der gängigen Dämmstoffe gesichert. In diesem umfassenden Leitfaden möchten wir von GREENOX die vielseitigen Anwendungen, Vor- und Nachteile sowie die Kosten und Fördermöglichkeiten von EPS- Dämmungen ausführlich beleuchten.
Was ist EPS-Dämmung?
EPS ist ein Schaumstoffmaterial, das aus expandiertem Polystyrol besteht. Es wird durch das Aufschäumen von Polystyrol-Perlen hergestellt, die anschließend zu Platten oder Blöcken geformt werden. Die Struktur von EPS, die hauptsächlich aus eingeschlossener Luft besteht, verleiht dem Material seine hervorragenden Dämmeigenschaften und macht es zu einer idealen Wahl für eine Vielzahl von Bauprojekten.
Foto: Xella International GmbH
Vorteile der EPS-Dämmung
1. Hervorragende Dämmeigenschaften
EPS zeichnet sich durch eine niedrige Wärmeleitfähigkeit aus, typischerweise um die 0,035 W/mK. Dies bedeutet, dass EPS sehr effektiv darin ist, Wärmeverluste zu minimieren und die Energiekosten zu senken. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise ist eine effektive Dämmung unerlässlich.
2. Geringes Gewicht
Ein weiterer Vorteil von EPS ist sein geringes Gewicht. Dies erleichtert nicht nur den Transport und die Handhabung auf der Baustelle, sondern reduziert auch die Belastung der Gebäudestruktur. Besonders im Leichtbau spielt diese Eigenschaft eine wesentliche Rolle.
3. Beständigkeit gegen Feuchtigkeit
EPS ist weitgehend unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, was es ideal für den Einsatz in feuchten Umgebungen macht. Dies schließt Anwendungen in Kellerwänden und Perimeterdämmungen ein, wo das Material ständig Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
4. Lange Lebensdauer
Bei ordnungsgemäßer Installation und Wartung kann EPS-Dämmung über 50 Jahre lang halten. Dies macht es zu einer kosteneffizienten Lösung für langfristige Bauprojekte.
5. Einfache Handhabung und Installation
Die Verarbeitung von EPS ist unkompliziert und erfordert keine speziellen Werkzeuge. Platten können leicht zugeschnitten und angepasst werden, was auch Heimwerkern die Möglichkeit gibt, selbst Dämmprojekte zu realisieren.
6. Recycelbarkeit
EPS ist recycelbar und kann nach seinem Lebenszyklus wiederverwertet werden. Dies reduziert den Abfall und trägt zur Nachhaltigkeit in der Bauindustrie bei.
Nachteile der EPS-Dämmung
1. Anfälligkeit für UV-Licht
Direkte Sonneneinstrahlung kann dazu führen, dass EPS vergilbt und spröde wird. Dies führt zu Rissen, die die Dämmeigenschaften beeinträchtigen können. Daher ist ein UV-Schutz bei außenliegenden Anwendungen wichtig.
2. Brennbarkeit
EPS ist brennbar und kann im Brandfall giftige Gase freisetzen. Daher ist es wichtig, Brandschutzmaßnahmen zu ergreifen, wie z.B. das Verkleiden mit feuerfesten Materialien oder das Auftragen von feuerhemmenden Beschichtungen.
3. Umweltbelastung bei der Produktion
Die Herstellung von EPS erfordert Erdöl, was seine Umweltbilanz im Vergleich zu anderen Dämmstoffen aus recycelten Materialien weniger günstig macht. Zudem ist die Energiebilanz bei der Produktion relativ hoch.
4. Entsorgungskosten
Die Entsorgung von EPS kann teuer und aufwändig sein, insbesondere wenn das Material vor 2016 hergestellt wurde und das Flammschutzmittel HBCD enthält. Solche Materialien müssen als Sondermüll entsorgt werden.
5. Begrenzte Wärmespeicher-Kapazität
EPS hat eine mittlere Wärmespeicher-Kapazität, was bedeutet, dass es schneller auf Temperaturänderungen reagiert als einige andere Dämmstoffe. Dies kann zu einem schnelleren Aufheizen im Sommer und Abkühlen im Winter führen.
Kosten der EPS-Dämmung
Die Kosten für EPS-Dämmung variieren je nach Dicke und spezifischen Eigenschaften der Platten. Hier sind einige typische Preise:
- 10 cm Dicke: etwa 7 Euro pro Quadratmeter
- 15 cm Dicke: etwa 10 Euro pro Quadratmeter
- 20 cm Dicke: etwa 15 Euro pro Quadratmeter
Zusätzlich zu den Materialkosten müssen auch die Kosten für Putz, Kleber und Dübel berücksichtigt werden. Bei professioneller Installation kommen noch die Arbeitskosten hinzu, die je nach Region und Umfang des Projekts variieren können.
Beispiel für Fassadendämmung
Position | Kosten pro m² | Gesamtkosten für 130 m² |
---|---|---|
Materialkosten | 13 Euro | 1.690 Euro |
Einbaukosten | 10 Euro | 1.300 Euro |
Gesamtkosten | 2.990 Euro |
Anwendungen der EPS-Dämmung
1. Fassadendämmung
EPS ist ideal für die Fassadendämmung geeignet, da es hilft, Wärmeverluste zu reduzieren und somit die Heizkosten zu senken. Eine gut gedämmte Fassade trägt auch zur Verbesserung des Wohnkomforts bei, indem sie das Innenraumklima stabilisiert.
2. Dachdämmung
Bei Flachdächern muss darauf geachtet werden, dass die EPS-Platten nicht durch heiß verklebtes Bitumen beschädigt werden. Eine fachgerechte Installation ist hier entscheidend, um die volle Leistungsfähigkeit der Dämmung zu gewährleisten.
3. Perimeterdämmung
Aufgrund seiner hohen Druckfestigkeit eignet sich EPS hervorragend für die Dämmung unterhalb der Bodenplatte. Es schützt das Gebäude vor aufsteigender Kälte und Feuchtigkeit aus dem Erdreich.
4. Zwischensparren-Dämmung
EPS kann in Holzkonstruktionen wie Dachsparren verwendet werden. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Bewegungen der Sparren nicht zu Rissen in den Dämmplatten führen.
5. Trittschalldämmung
EPS reduziert den Trittschall in mehrstöckigen Gebäuden, was zu einem höheren Wohnkomfort beiträgt.
Pflege und Wartung
Um die Langlebigkeit und Wirksamkeit von EPS-Dämmung zu gewährleisten, sind regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten notwendig. Folgende Punkte sollten beachtet werden:
- Feuchtigkeitskontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig, ob Feuchtigkeit in die Dämmung eingedrungen ist, insbesondere bei außenliegenden Anwendungen.
- Schutz vor physischer Beschädigung: Stellen Sie sicher, dass die Dämmung nicht durch mechanische Einwirkungen beschädigt wird.
- UV-Schutz: Bei außenliegenden Anwendungen sollte ein geeigneter UV-Schutz angebracht werden, um das Material vor Sonneneinstrahlung zu schützen.
- Brandschutz: Achten Sie darauf, dass alle Brandschutzmaßnahmen eingehalten werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Häufige Fragen zur EPS-Dämmung
Wie lange hält EPS-Dämmung?
Bei ordnungsgemäßer Installation und Wartung kann EPS-Dämmung über 50 Jahre lang wirksam bleiben. Regelmäßige Inspektionen und geeignete Wartungsmaßnahmen tragen zur Langlebigkeit bei.
Kann EPS-Dämmung recycelt werden?
Ja, EPS-Dämmplatten sind recycelbar. Viele Recycling-Anlagen nehmen EPS-Materialien an und wandeln sie in neue Produkte um. Durch das Recycling von EPS-Dämmstoffen reduzieren Sie nicht nur den Abfall, sondern tragen auch zu einer nachhaltigeren Bauindustrie bei.
Ist EPS-Dämmung feuerbeständig?
EPS-Dämmstoffe sind zwar an sich brennbar, aber es gibt Maßnahmen, die das Brandverhalten verbessern können. EPS-Dämmplatten können mit feuerfesten Beschichtungen behandelt oder mit feuerfesten Verkleidungen kombiniert werden. Diese zusätzlichen Maßnahmen tragen dazu bei, das Brandrisiko zu minimieren und die Sicherheit der Gebäudebewohner zu gewährleisten.
Fazit
EPS-Dämmung bietet eine kosteneffiziente, langlebige und vielseitige Lösung für eine Vielzahl von Bauanwendungen. Trotz einiger Nachteile wie der Anfälligkeit für UV-Licht und der Brennbarkeit überwiegen die Vorteile, insbesondere wenn die Dämmung ordnungsgemäß installiert und gewartet wird. Die Umweltfreundlichkeit und Recyclingfähigkeit von EPS tragen zusätzlich zu seiner Attraktivität als Dämmstoff bei.
Für weitere Informationen und Beratungen zur optimalen Nutzung von EPS-Dämmung in Ihrem Bauprojekt, kontaktieren Sie unser Expertenteam.