Hohe Luftfeuchtigkeit und feuchte Wände sind in vielen Haushalten ein bekanntes Problem – und oft die Ursache für Schimmelbildung. Doch wie lässt sich frühzeitig erkennen, wann es kritisch wird? Der sogenannte Taupunkt ist dabei ein entscheidender Faktor: Er zeigt, ab welcher Temperatur in einem Raum Feuchtigkeit aus der Luft kondensiert – und damit die Grundlage für Schimmel geschaffen wird. Wer seine Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit kennt, kann den Taupunkt berechnen und gezielt gegensteuern. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie die Berechnung des Taupunkts funktioniert, welche Tabellen Sie zur schnellen Orientierung nutzen können, und warum es sinnvoll ist, regelmäßig zu lüften, zu messen und auf bauliche Gegebenheiten zu achten. So schützen Sie Ihr Zuhause nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern auch langfristig vor Schäden an Bausubstanz und Gesundheit.
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1. Was ist der Taupunkt?
Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Luft vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist – also 100 % relative Luftfeuchtigkeit erreicht. Sinkt die Lufttemperatur unter diesen Punkt, beginnt der Wasserdampf zu kondensieren – sichtbar zum Beispiel als beschlagene Fenster oder feuchte Wände.
In Gebäuden ist das relevant, weil sich Feuchtigkeit an kalten Oberflächen niederschlägt – insbesondere bei unzureichender Dämmung oder schlechter Belüftung. Dies führt langfristig zur Schimmelbildung.
2. Warum sollte man den Taupunkt berechnen?
Die Berechnung des Taupunkts hilft, das Risiko für Kondensation und damit Schimmelbildung besser einzuschätzen. Besonders in Altbauten, in Raumecken oder hinter Möbeln sind oft Kältebrücken vorhanden – dort kann die Oberflächentemperatur unter den Taupunkt sinken.
Typische Gefahrenzonen im Haushalt
- Außenwände mit schlechter Dämmung
- Keller- oder Dachgeschosse
- Fensterrahmen und Scheiben
- Bereiche hinter Möbeln oder Gardinen
3. Taupunkt Rechner
4. Taupunkt-Tabelle: Schnelle Übersicht
Mit einer Taupunkt-Tabelle erkennen Sie schnell, wann Kondensation droht. Einfach Temperatur und Luftfeuchtigkeit ablesen und die kritische Taupunkttemperatur vergleichen.
| Temperatur (°C) | 40 % LF | 50 % LF | 60 % LF | 70 % LF | 80 % LF | 90 % LF |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 10 | −1.01 | 0.77 | 2.53 | 4.28 | 6.01 | 7.74 |
| 15 | 3.03 | 4.89 | 6.73 | 8.56 | 10.39 | 12.21 |
| 20 | 6.04 | 7.90 | 9.74 | 11.57 | 13.40 | 15.23 |
| 22 | 7.11 | 8.97 | 10.82 | 12.66 | 14.49 | 16.33 |
| 25 | 9.08 | 10.94 | 12.79 | 14.64 | 16.48 | 18.32 |
| 28 | 11.03 | 12.89 | 14.74 | 16.59 | 18.44 | 20.28 |
5. Schimmelbildung: Luftfeuchtigkeit-Tabelle zur Risikobewertung
Schimmel bildet sich bevorzugt an dauerfeuchten Stellen. Diese Luftfeuchtigkeits-Tabelle zeigt, ab wann es kritisch wird:
| Relative Luftfeuchtigkeit | Schimmelrisiko |
|---|---|
| bis 50 % | Gering |
| 51–60 % | Erhöht bei Kältebrücken |
| 61–70 % | Kritisch – Kondensation möglich |
| über 70 % | Hohes Risiko – Schimmel wahrscheinlich |
6. Praktische Tipps zur Schimmelvermeidung
1. Regelmäßig messenVerwenden Sie Hygrometer zur Kontrolle der Luftfeuchte und Infrarotthermometer für die Oberflächentemperatur.
2. Richtig lüftenMehrmals täglich stoßlüften, vor allem nach dem Kochen, Duschen oder Schlafen.
3. Gleichmäßig heizenKonstante Temperaturen verhindern das Auskühlen von Wänden.
4. Möbel richtig platzierenKeine großen Möbel direkt an kalte Außenwände stellen – Luftzirkulation ermöglichen!
5. Wärmebrücken beseitigenFachgerechte Dämmung und Modernisierung helfen langfristig, das Raumklima zu verbessern.
7. Fazit: Taupunkt berechnen lohnt sich
Wer den Taupunkt berechnen kann, ist klar im Vorteil. Statt nur auf die Luftfeuchtigkeit zu achten, ermöglicht der Taupunkt eine fundierte Einschätzung des Schimmelrisikos. Nutzen Sie Tabellen, Messgeräte oder Online-Rechner, um gezielt gegen Feuchtigkeit und Schimmel vorzubeugen – für ein gesundes Raumklima und den Werterhalt Ihrer Immobilie.

