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Lüftung mit Wärme – Rückgewinnung: Effizient und komfortabel

Themen in diesem Beitrag
Lüftung mit Wärmerückgewinnung

In Zeiten steigender Energiekosten und eines zunehmenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit rückt die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) mit Wärmerückgewinnung immer stärker in den Fokus. Sie sorgt nicht nur für frische Luft im Gebäude, sondern trägt gleichzeitig dazu bei, wertvolle Heizenergie zu erhalten. Insbesondere in gut gedämmten, modernen Häusern ist diese Technologie unerlässlich, um den optimalen Wohnkomfort und die Energieeffizienz zu gewährleisten.


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Bildquelle: Freepik

Die Technik hinter der Lüftung

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung funktioniert, indem sie verbrauchte, warme Raumluft absaugt und durch frische Außenluft ersetzt. Der Clou dabei: Ein Wärmetauscher entzieht der Abluft die Wärme, bevor sie nach draußen geleitet wird, und überträgt sie auf die frische, kühle Zuluft. So gelangt vorgewärmte Luft in die Räume, während gleichzeitig frische Luft zirkuliert.


Wärmetauscher: Das Herzstück der Anlage

Der Wärmetauscher ist das zentrale Bauteil der Lüftungsanlage. Moderne Wärmetauscher erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 90 %, was bedeutet, dass nur ein Bruchteil der Heizenergie verloren geht. Die frische Außenluft wird durch den Wärmetauscher auf das Niveau der Innenluft gebracht, ohne dass die Heizungsanlage nachregulieren muss.


Funktionsweise im Überblick:

Schritt Beschreibung
1. Abluft Warme, verbrauchte Luft wird aus den Räumen abgesaugt.
2. Wärmetauscher Die Wärme der Abluft wird auf die Frischluft übertragen.
3. Zuluft Frische Luft wird vorgewärmt in die Wohnräume geleitet.
4. Abluft nach außen Die abgekühlte Abluft wird ins Freie abgeführt.

Vorteile einer Lüftungsanlage

1. Deutliche Energieeinsparungen

Das Hauptargument für die Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist die Energieeinsparung. Gerade im Winter wird die kalte Außenluft durch die Wärme der Abluft vorgeheizt, wodurch die Heizungsanlage deutlich entlastet wird. Laut verschiedenen Studien und Erfahrungswerten können bis zu 30 % der Heizkosten eingespart werden. In Kombination mit einer energieeffizienten Dämmung und moderner Heiztechnik lässt sich der Energieverbrauch erheblich senken.


2. Höhere Luftqualität für gesünderes Raumklima

Neben den energetischen Vorteilen trägt die Anlage zur Verbesserung der Raumluftqualität bei. Während die verbrauchte Luft samt Feuchtigkeit und Schadstoffen nach draußen geleitet wird, strömt frische, gefilterte Außenluft in die Wohnräume. Moderne Lüftungssysteme sind zudem mit Feinstaub- und Pollenfiltern ausgestattet, was sie besonders für Allergiker interessant macht. Ein gleichmäßiger Luftaustausch minimiert auch das Risiko von Schimmelbildung, da die Luftfeuchtigkeit im Gebäude kontrolliert wird.


3. Komfortable Frischluftzufuhr ohne Lüften

Eine KWL mit Wärmerückgewinnung sorgt kontinuierlich für frische Luft, ohne dass Fenster geöffnet werden müssen. Dies verhindert Zugluft und sorgt für gleichmäßige Raumtemperaturen. Besonders in lärmbelasteten Gebieten oder in Regionen mit hoher Luftverschmutzung bietet dies zusätzlichen Komfort.


4. Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Durch die deutliche Reduzierung des Heizenergiebedarfs wird der CO2-Ausstoß eines Gebäudes gesenkt. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind somit eine umweltfreundliche Lösung, die gleichzeitig die strengen Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllt. Auch im Rahmen von energetischen Sanierungen ist der Einbau einer solchen Anlage oft eine der effizientesten Maßnahmen.


Unterschiedliche Systeme: Zentral und Dezentral

Es gibt zwei Arten von Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung: zentrale und dezentrale Systeme. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die je nach Gebäudeart und Nutzung abgewogen werden müssen.

Zentrale Lüftungsanlage

Zentrale Lüftungssysteme eignen sich besonders gut für Neubauten oder große Gebäude, da sie das gesamte Haus oder die Wohnung gleichmäßig belüften können. Sie sind in der Regel leistungsstärker, erfordern jedoch eine umfangreiche Installation, bei der Luftkanäle in den Wänden oder Decken verlegt werden müssen. Dies macht zentrale Anlagen oft teurer in der Anschaffung und im Einbau, aber langfristig effizienter.


Dezentrale Lüftungsanlage

Dezentrale Lüftungssysteme hingegen sind ideal für die Nachrüstung in bestehenden Gebäuden, da sie keinen großen baulichen Aufwand erfordern. Sie werden in einzelnen Räumen montiert und arbeiten autark. Dezentrale Systeme sind kostengünstiger und lassen sich gezielt dort einsetzen, wo der Luftaustausch am dringendsten benötigt wird, wie etwa in Schlafzimmern oder Küchen.


Tabelle: Vergleich zentraler und dezentraler Lüftungssysteme
Merkmal Zentrales Lüftungssystem Dezentrales Lüftungssystem
Einbauaufwand Hoch, da Luftkanäle verlegt werden müssen Gering, einfache Nachrüstung möglich
Wartungsaufwand Wartung des gesamten Systems zentral Wartung pro Gerät
Investitionskosten Höher, langfristig effizient Geringere Kosten, weniger effizient
Einsatzgebiet Neubauten, große Gebäude Altbauten, Einzelräume

Schritte zur Planung und Installation

Eine gute Planung ist entscheidend, um die Lüftungsanlage optimal auf die Gegebenheiten des Gebäudes abzustimmen. In Neubauten kann die Lüftung von Anfang an in die Bauplanung integriert werden, während in Bestandsgebäuden oft Kompromisse nötig sind, um bauliche Maßnahmen so gering wie möglich zu halten.

Planungsschritte:

  1. Bedarfsermittlung: Wie viele Personen leben im Haus, und welche Raumgrößen müssen belüftet werden?

  2. Systemwahl: Soll ein zentrales oder dezentrales System installiert werden? Bei großen Gebäuden lohnt sich oft eine zentrale Lösung, während in Altbauten dezentrale Systeme praktischer sind.

  3. Luftwechselrate: Es muss sichergestellt werden, dass die Anlage den nötigen Luftwechsel schafft, um sowohl die Luftqualität als auch die Energieeffizienz zu gewährleisten.

  4. Integration in die Haustechnik: Die Lüftungsanlage muss mit anderen technischen Systemen wie Heizung und Dämmung abgestimmt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

  5. Wartungsplanung: Regelmäßige Wartung und Filterwechsel sind entscheidend, um die Effizienz der Anlage langfristig aufrechtzuerhalten.

Fördermöglichkeiten und Finanzierung

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind in Deutschland förderfähig. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt den Einbau solcher Systeme in Neubauten sowie die Nachrüstung in Bestandsgebäuden. Um in den Genuss der Fördergelder zu kommen, muss die Anlage jedoch bestimmte Effizienzvorgaben erfüllen, die durch einen Energieberater bestätigt werden sollten.

Förderprogramme wie die KfW-Förderung oder das BAFA bieten attraktive Zuschüsse, die Hausbesitzern helfen können, die Anfangsinvestition zu stemmen. Die genauen Förderkonditionen sollten rechtzeitig vor Baubeginn geprüft werden.


Fazit: Eine lohnende Investition in Energieeffizienz

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist eine sinnvolle Ergänzung für jedes moderne und energieeffiziente Gebäude. Sie spart Heizkosten, verbessert das Raumklima und trägt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. Ob bei Neubauten oder Sanierungen: Der Einsatz einer solchen Anlage sorgt langfristig für mehr Wohnkomfort und Energieeinsparung. Dank der staatlichen Förderungen wird die Anschaffung noch attraktiver und sollte bei jeder Bauplanung in Betracht gezogen werden.

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