Für Neubauten und bestehende Gebäude, die zum Verkauf oder zur Vermietung angeboten werden, benötigen Eigentümer einen Energieausweis. Dabei sind folgende Punkte wichtig:
- Der Energieausweis gibt Auskunft über die Energieeffizienz und die Energiekosten des Gebäudes.
- Interessierte Käufer und Mieter haben ein Anrecht darauf, diese Energieinformationen zu erhalten.
- Es existieren zwei Typen von Energieausweisen: der Verbrauchsausweis und der Bedarfsausweis.
Wann ist ein Energieausweis Pflicht?
Ein Energieausweis ist gesetzlich vorgeschrieben beim Verkauf, der Vermietung und Verpachtung eines Wohngebäudes sowie bei umfangreichen Sanierungen. Käufer und Mieter haben das Recht, die Energiekosten zu erfahren. Ausnahmen gelten für Baudenkmäler und kleine Gebäude. Wer keinen gültigen Energieausweis vorlegt, riskiert ein Bußgeld. Der Ausweis ist zehn Jahre gültig und muss dann erneuert werden.
Was versteht man unter einem Energieausweis?
Ein Energieausweis dokumentiert die Energieeffizienz eines Wohngebäudes und ermöglicht einen Vergleich zwischen verschiedenen Immobilien. Bei einem Mieter- oder Besitzerwechsel dient dieses Dokument Interessierten als Orientierungshilfe, um sich vor der Entscheidung für Miete oder Kauf über die voraussichtlichen Heiz- und Warmwasserkosten zu informieren.
Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis?
Es existieren zwei Typen von Energieausweisen: der Verbrauchsausweis und der Bedarfsausweis.
Verbrauchsausweis:
- Kennwerte werden anhand der Verbrauchsabrechnungen aus drei aufeinanderfolgenden Jahren ermittelt.
- Die Daten dürfen nicht älter als 18 Monate sein.
- Abhängigkeit von den Gewohnheiten der Hausbewohner: Anzahl der Personen im Gebäude, Heiz- und Lüftungsverhalten, Leerstand des Gebäudes.
- Daten sind weniger fehleranfällig, jedoch stark vom Verhalten der Bewohner abhängig.
Bedarfsausweis:
- Kennwerte basieren auf Bauplänen und technischen Daten des Gebäudes und der Heizanlage.
- Berechnung erfolgt unter standardisierten Bedingungen: Klimadaten, typisches Nutzerverhalten, Raumtemperaturen.
- Aussagekraft ist höher als beim Verbrauchsausweis, da unabhängig vom individuellen Heiz- und Wohnverhalten der Bewohner berechnet wird.
Wann brauche ich keinen Energieausweis?
- Gebäude mit einer Nutzfläche von maximal 50 Quadratmetern
- Immobilien, die unter Denkmalschutz stehen
- Abrisshäuser, die nach dem Kauf abgerissen werden sollen
- Hauptsächlich ungenutzte Gebäude, die nicht regelmäßig beheizt oder gekühlt werden
- Spezielle Nutzgebäude (z.B. Werkstätten, Stallungen)
- Ferienhäuser
Was kostet der Energieausweis?
Die Kosten eines Energieausweises hängen von verschiedenen Faktoren ab. Ein wesentlicher Punkt ist die Unterscheidung zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis. Der Bedarfsausweis ist in der Regel teurer und aufwändiger zu erstellen, da eine detaillierte Analyse der Haustechnik und Bauweise des Gebäudes notwendig ist. Hier finden Sie eine umfassende Übersicht und Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Kosten eines Energieausweises.
Kurzgefasst: Wichtige Fakten
- Ein Energieausweis kostet zwischen 50 und 500 Euro.
- Der Verbrauchsausweis ist die günstigere Variante.
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1. Was kostet ein Verbrauchsausweis?
Der Verbrauchsausweis ermittelt den tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre. Die gemessenen Verbrauchswerte werden verwendet, was diesen Ausweis günstiger macht als den Bedarfsausweis. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus liegen die Kosten etwa zwischen 50 und 100 Euro.
Ein Verbrauchsausweis, auch „kleiner Energieausweis“ genannt, benötigt die Verbrauchsdaten der letzten drei Jahre sowie einige Grunddaten zur Immobilie und zur Heizungsanlage. Seit dem 1. November 2020 müssen zusätzlich aussagekräftige Fotografien und die CO2-Emissionen berücksichtigt werden.
2. Kosten eines Bedarfsausweises
Der Bedarfsausweis ist teurer als der Verbrauchsausweis, da die Berechnung des Energiebedarfs aufwändiger ist. Er wird auch als „großer Energieausweis“ bezeichnet und erfordert umfassende Angaben zum Gebäude, wie Baujahr und Bauweise. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 300 und 500 Euro.
Es gibt auch die Möglichkeit, den Bedarfsausweis online zu erstellen, was die Kosten erheblich reduzieren kann. Wenn keine umfangreichen Sanierungen geplant sind und die Heizungsanlage nicht komplex ist, kann diese günstigere Variante gewählt werden. Andernfalls ist eine teurere, umfassendere Variante empfehlenswert. Die Vorschriften für den Bedarfsausweis sind im Gebäudeenergiegesetz §81 geregelt.
3. Überblick über die Energieausweis Kosten
Hier finden Sie eine detaillierte Auflistung der Kosten für verschiedene Objekttypen:
Gebäudetyp | Kosten für einen Bedarfsausweis | Kosten für einen Verbrauchsausweis |
---|---|---|
Mehrfamilienhaus mit mehr als 6 Wohnungen | Circa 300 Euro plus 30-50 Euro pro Wohnung | Rund 250 Euro |
Zweifamilienhaus/Doppelhaus | 300 bis 500 Euro | 50 bis 100 Euro |
Einfamilienhaus | 300 bis 500 Euro | 50 bis 100 Euro |
Nichtwohngebäude | Je nach Nutzfläche | Etwa 80 bis 100 Euro |
Ferienhaus | Entfällt | Entfällt |
Haus mit weniger als 50 qm Nutzfläche | Entfällt | Entfällt |
Mischgebäude mit mindestens 10% Wohnnutzung | Zwei Energieausweise (für Wohn- und Nichtwohngebäude) | Zwei Energieausweise (für Wohn- und Nichtwohngebäude) |
4. Kosten für Energieausweise von Eigentumswohnungen
Bei Eigentumswohnungen ist die Wohnungseigentümergemeinschaft verpflichtet, einen Energieausweis für das gesamte Wohngebäude auszustellen, wenn noch keiner vorhanden ist. Die Kosten werden auf die Eigentümer umgelegt, abhängig von ihrem Miteigentumsanteil und der Anzahl der Wohneinheiten. Die Hausverwaltung übernimmt in der Regel die Beschaffung des Energieausweises.
Achtung: Bei gemischt genutzten Gebäuden mit mehr als 10 Prozent Wohnanteil müssen zwei separate Energieausweise erstellt werden: einer für den Wohnanteil und einer für den Nichtwohnanteil. Dadurch entstehen insgesamt höhere Kosten.
5. Welche Kosten entstehen für einen Energieausweis bei einem Neubau?
Bei Neubauten ist der Energieausweis Teil der Unterlagen, die für den Bauantrag beim Bauamt eingereicht werden. Er wird vom Architekten oder Planer erstellt und muss nur bei baulichen Änderungen aktualisiert werden. In der Regel sind diese Kosten bereits in den Baukosten enthalten.
6. Was kostet der Energieausweis für ein Mehrfamilienhaus?
Für Mehrfamilienhäuser betragen die Kosten eines Bedarfsausweises in der Regel 400 bis 500 Euro. Einige Anbieter berechnen einen Fixpreis von circa 300 Euro plus 30 bis 50 Euro je Wohneinheit. Der Verbrauchsausweis kostet für Mehrfamilienhäuser mit bis zu sechs Wohneinheiten etwa 250 Euro.
Ein Bedarfsausweis ist nur erforderlich, wenn das Gebäude nicht den Wärmeschutzstandards von 1977 entspricht und bis zu vier Wohnungen umfasst. In anderen Fällen kann der günstigere Verbrauchsausweis genutzt werden, sofern die Verbrauchsdaten für drei Jahre vorliegen.
Gesetzliche Regelungen zu den Kosten eines Energieausweises
Die Kosten für einen Energieausweis sind gesetzlich nicht festgelegt. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) macht hierzu keine Vorgaben, sodass die Preise variieren können.
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