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Spezifische Heizlast: Berechnung & Einflussfaktoren

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Spezifische Heizlast: Definition, Berechnung und Anwendung | GREENOX GmbH

Die spezifische Heizlast ist ein essenzieller Parameter bei der Planung und Auslegung von Heizungsanlagen in Gebäuden. Sie gibt an, wieviel Wärmeleistung (in Watt pro Quadratmeter) ein Gebäude benötigt, um die gewünschte Innentemperatur zu erreichen und aufrechtzuerhalten, selbst bei extremen Außentemperaturen. Dieser Wert ist besonders relevant für die Dimensionierung der Heizungsanlage, um eine Über- oder Unterdimensionierung zu vermeiden. In diesem Beitrag für die GREENOX GmbH erläutern wir, was die spezifische Heizlast ist, wie sie berechnet wird und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Zudem stellen wir typische Heizlastwerte verschiedener Gebäudetypen vor und zeigen, wie die spezifische Heizlast in der Praxis angewendet wird.


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Bildquelle: freepik.com


1. Was ist die spezifische Heizlast?

Die spezifische Heizlast eines Gebäudes beschreibt den Wärmeverlust, der bei einer bestimmten Außentemperatur und einer definierten Raumtemperatur auftritt. Sie wird in Watt pro Quadratmeter (W/m²) angegeben und hilft dabei zu bestimmen, wieviel Wärmeleistung die Heizungsanlage bereitstellen muss, um die Innentemperatur konstant zu halten.

Wichtiger Unterschied zu verwandten Begriffen:

  • Heizlast: Gibt die Leistung (in Watt) an, die die Heizung bereitstellen muss, um das Gebäude auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

  • Wärmebedarf: Bezieht sich auf die jährliche Energiemenge (in Kilowattstunden), die benötigt wird, um das Gebäude zu beheizen.

2. Einflussfaktoren auf die spezifische Heizlast

Mehrere Faktoren beeinflussen die spezifische Heizlast eines Gebäudes. Zu den wichtigsten zählen:

  • Wärmedämmung der Gebäudehülle: Je besser die Dämmung, desto geringer sind die Transmissionswärmeverluste. Der U-Wert der Außenwände, Fenster und Türen gibt dabei Auskunft über die Dämmqualität.

  • Lüftungsverhalten: Moderne Gebäude haben geringere Lüftungswärmeverluste als ältere, undichte Bauten.

  • Raumtemperatur: Höhere Raumtemperaturen führen zu einer größeren Heizlast.

  • Außentemperatur: Je größer die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen, desto höher die spezifische Heizlast.

  • Bauliche Eigenschaften: Größe, Form, Anzahl der Fenster und die Ausrichtung des Gebäudes beeinflussen ebenfalls die Heizlast.

3. Berechnung der spezifischen Heizlast

Die Berechnung der spezifischen Heizlast erfolgt in der Regel gemäß der DIN EN 12831. Sie setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen:

  • Transmissionswärmeverluste (ΦT): Diese Verluste entstehen durch die Gebäudehülle (Außenwände, Fenster, Türen).

  • Lüftungswärmeverluste (ΦV): Lüftungswärmeverluste entstehen durch den Luftaustausch mit der Umgebung.

  • Aufheizleistung (ΦRH): Diese Leistung wird benötigt, um nach einer Heizpause die gewünschte Raumtemperatur schnell wieder zu erreichen.

Die gesamte Heizlast eines Gebäudes ergibt sich als Summe dieser drei Komponenten:

Heizlast (ΦHL) = Transmissionswärmeverluste (ΦT) + Lüftungswärmeverluste (ΦV) + Aufheizleistung (ΦRH)


4. Typische Heizlastwerte nach Gebäudetyp

Gebäudetyp Spezifische Heizlast (W/m²)
Neubau (Passivhaus) 10-20
Neubau mit guter Dämmung 30-50
Energetisch sanierter Altbau 50-80
Unsanierter Altbau 100-150

5. Beispiel: Berechnung der spezifischen Heizlast für ein Einfamilienhaus

Zur Veranschaulichung der Heizlastberechnung betrachten wir ein typisches Einfamilienhaus mit den folgenden Parametern:

  • Grundfläche: 150 m²
  • Raumhöhe: 2,5 m
  • Außenwandfläche: 200 m²
  • U-Wert der Außenwände: 1,5 W/m²K
  • Temperaturdifferenz: 25°C
  • Luftwechselrate: 0,8


Berechnung der Transmissionswärmeverluste:

ΦT = 200 m² × 1,5 W/m²K × 25 K = 7500 W


Berechnung der Lüftungswärmeverluste:

ΦV = 150 m² × 2,5 m × 0,34 W/m³K × 0,8 × 25 K = 2550 W


Gesamtheizlast:

ΦHL = 7500 W + 2550 W = 10050 W

Damit beträgt die Gesamtheizlast für dieses Beispielhaus 10,05 kW.


6. Anwendung der spezifischen Heizlast in der Praxis

Die spezifische Heizlast ist ein entscheidender Wert für die Planung und Dimensionierung einer Heizungsanlage. Eine Überdimensionierung der Heizung führt zu häufigem Takten des Brenners, was den Verschleiß erhöht und die Betriebskosten steigert. Eine zu kleine Dimensionierung führt hingegen dazu, dass das Gebäude an kalten Tagen nicht ausreichend beheizt werden kann.


7. Nutzung der spezifischen Heizlast in der Sanierungsplanung

Bei energetischen Sanierungen kann die Heizlast durch verschiedene Maßnahmen erheblich reduziert werden. Hier eine Übersicht über typische Reduzierungen durch Sanierungsmaßnahmen:

Sanierungsmaßnahme Potentielle Reduzierung der Heizlast (%)
Austausch der Fenster 15-20%
Dämmung der Außenwände 20-30%
Dämmung des Dachs 10-15%

8. Fazit

Die spezifische Heizlast ist ein zentraler Wert für die Planung und Auslegung von Heizungsanlagen. Sie berücksichtigt die individuellen Eigenschaften eines Gebäudes und gewährleistet eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung. Eine präzise Berechnung ist besonders wichtig, um das Heizsystem optimal zu dimensionieren und unnötige Energiekosten zu vermeiden. Bei Neubauten und Sanierungsprojekten ist die Unterstützung durch einen Fachmann unerlässlich, um eine exakte Berechnung der Heizlast und eine darauf abgestimmte Anlagenauslegung sicherzustellen.

Falls Sie eine individuelle Beratung oder Unterstützung bei der Heizlastberechnung benötigen, steht Ihnen das Team von GREENOX gerne zur Verfügung. Wir helfen Ihnen, die optimale Lösung für Ihre Heizung zu finden und setzen uns dafür ein, Ihre Energiekosten zu minimieren und den Komfort zu maximieren.

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