In Zeiten steigender Energiekosten und eines wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit rücken alternative Heizsysteme wie die Infrarotheizung verstärkt in den Fokus. Diese Form der Heizung, die sowohl als Haupt- als auch als Zusatzheizung verwendet werden kann, bietet zahlreiche Vorteile, aber auch einige Herausforderungen. In diesem umfassenden Blogbeitrag für GREENOX beleuchten wir die Funktionsweise, die Vor- und Nachteile sowie die wirtschaftlichen Aspekte von Infrarotheizungen und geben eine detaillierte Einschätzung darüber, wann und für wen sich diese Heiztechnologie lohnt.
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Funktionsweise der Infrarotheizung
Infrarotheizungen unterscheiden sich grundlegend von herkömmlichen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen. Während herkömmliche Heizungen die Luft im Raum erwärmen, nutzen Infrarotheizungen Strahlungswärme, um feste Objekte wie Wände, Böden, Möbel und sogar Menschen direkt zu erwärmen. Diese Objekte speichern die Wärme und geben sie langsam an die Umgebung ab, was zu einer gleichmäßigen und langanhaltenden Wärmeverteilung führt.
Das Prinzip ähnelt der natürlichen Wärme der Sonne, die ebenfalls durch Infrarotstrahlung die Erdoberfläche erwärmt. Diese Art der Wärmeübertragung sorgt für ein sehr angenehmes und gesundes Raumklima, da keine Luftverwirbelungen entstehen, die Staub aufwirbeln könnten. Zudem trocknet die Luft nicht aus, was besonders für Allergiker und Asthmatiker von Vorteil ist.
Die Vorteile einer Infrarotheizung
Infrarotheizungen bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer attraktiven Option für verschiedene Einsatzbereiche machen:
- Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit: Durch die direkte Erwärmung von Objekten statt der Luft arbeitet die Infrarotheizung äußerst effizient. Besonders in gut gedämmten Gebäuden kann sie eine sehr energieeffiziente Heizlösung sein. In Kombination mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen kann sie nahezu CO2-neutral betrieben werden.
- Schnelle und angenehme Wärme: Die Wärmeentwicklung bei Infrarotheizungen erfolgt unmittelbar nach dem Einschalten, ohne lange Vorlaufzeiten. Dies ist besonders vorteilhaft in der Übergangszeit oder in Räumen, die nur sporadisch genutzt werden, wie etwa Gästezimmer oder Wintergärten.
- Gesundes Raumklima: Da keine Luftzirkulation entsteht, bleibt die Luftfeuchtigkeit konstant, und die Luft wird nicht ausgetrocknet. Dies trägt zu einem gesunden Raumklima bei und verhindert das Aufwirbeln von Staub, was besonders für Allergiker und Asthmatiker von Vorteil ist.
- Einfache Installation und Wartung: Die Installation einer Infrarotheizung ist unkompliziert und erfordert keine umfangreichen baulichen Maßnahmen. Die Paneele werden einfach an Wänden oder Decken montiert und mit einer Stromquelle verbunden. Wartungskosten entfallen nahezu vollständig, da keine mechanischen Teile oder Brenner gewartet werden müssen.
- Vielseitige Einsatzmöglichkeiten und ästhetisches Design: Infrarotheizungen sind in vielen verschiedenen Designs erhältlich, darunter auch Varianten, die als dekorative Elemente im Raum dienen, wie etwa Bild- oder Spiegelheizungen. Diese Flexibilität ermöglicht es, die Heizelemente harmonisch in die Raumgestaltung zu integrieren.
- Verhinderung von Schimmelbildung: Da die Wände durch die Strahlungswärme trocken bleiben, wird die Bildung von Schimmel effektiv verhindert. Dies ist besonders in feuchten Räumen wie Badezimmern von Vorteil.
- Geringer Platzbedarf: Infrarotheizungen sind platzsparend und benötigen keine zusätzlichen Installationen wie Rohre oder Heizkörper. Dies macht sie ideal für kleinere Räume oder Wohnungen mit begrenztem Platzangebot.
Die Nachteile einer Infrarotheizung
Trotz ihrer zahlreichen Vorteile gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für eine Infrarotheizung berücksichtigt werden sollten:
- Hohe Betriebskosten bei falscher Anwendung: Infrarotheizungen werden mit Strom betrieben, was in Regionen mit hohen Strompreisen zu erheblichen Betriebskosten führen kann. Besonders bei Dauerbetrieb in schlecht gedämmten Gebäuden können die Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen höher ausfallen.
- Abhängigkeit von guter Dämmung: Die Effizienz einer Infrarotheizung hängt stark von der Dämmung des Gebäudes ab. In schlecht isolierten Gebäuden geht ein Großteil der erzeugten Wärme verloren, was die Heizkosten in die Höhe treibt und die Vorteile der Technologie mindert.
- Keine staatlichen Förderungen: Im Gegensatz zu vielen anderen Heizsystemen gibt es für Infrarotheizungen in der Regel keine staatlichen Förderungen. Dies kann die Investition in diese Technologie weniger attraktiv machen, insbesondere wenn sie als Hauptheizung verwendet werden soll.
- Elektromagnetische Strahlung (Elektrosmog): Wie alle elektrischen Geräte erzeugen auch Infrarotheizungen elektromagnetische Felder. Obwohl die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Elektrosmog noch nicht abgeschlossen ist, kann dies bei besonders sensiblen Personen Bedenken hervorrufen. Es gibt jedoch strahlungsarme Modelle, die dieses Risiko minimieren können.
- Begrenzte Eignung als Hauptheizung in kalten Regionen: Infrarotheizungen sind zwar in der Lage, Räume effizient zu erwärmen, stoßen jedoch in sehr kalten Klimazonen an ihre Grenzen. Hier ist eine zusätzliche Wärmequelle erforderlich, um den gesamten Heizbedarf abzudecken.
Wirtschaftlichkeit und Kostenanalyse
Die Gesamtkosten einer Infrarotheizung setzen sich aus den Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten zusammen.
Kostenart | Beschreibung | Kosten |
---|---|---|
Anschaffungskosten | Variieren je nach Größe, Leistung und Design der Heizpaneele. | 200 Euro bis mehrere tausend Euro |
Installationskosten | Geringe Kosten, da keine komplexen Installationen wie Rohrleitungen oder Heizkessel notwendig sind. | Gering |
Betriebskosten | Abhängig vom Strompreis und der Nutzung werden die Betriebskosten wie folgt berechnet: | Beispielrechnung: Bei einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde und einer Heizdauer von 6 Stunden täglich betragen die monatlichen Kosten für einen 25 Quadratmeter großen Raum etwa 72 Euro. |
Durch den Einsatz von intelligenten Thermostaten und die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien können die Betriebskosten jedoch gesenkt werden. In gut gedämmten Gebäuden oder bei gezieltem Einsatz in selten genutzten Räumen kann die Infrarotheizung eine kosteneffiziente Lösung darstellen. Besonders in Kombination mit erneuerbaren Energien bietet sie eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen.
Gebiete und Empfehlungen
Infrarotheizungen sind besonders in folgenden Szenarien sinnvoll:
- Punktueller Einsatz in bestimmten Räumen: Infrarotheizungen eignen sich hervorragend für Räume, die nur sporadisch genutzt werden, wie z.B. Gästezimmer, Hobbyräume oder Ferienwohnungen. Auch in Badezimmern sind sie ideal, um punktuell und schnell Wärme zu erzeugen.
- Ergänzungsheizung in gut gedämmten Gebäuden: In gut isolierten Neubauten oder sanierten Altbauten kann die Infrarotheizung als Ergänzungsheizung eine sinnvolle Option sein. Sie kann insbesondere in Übergangszeiten genutzt werden, um einzelne Räume gezielt zu erwärmen, ohne das gesamte Heizsystem in Betrieb nehmen zu müssen.
- Heizung für spezielle Anforderungen: Infrarotheizungen eignen sich auch für spezielle Anwendungen, wie etwa in Wintergärten, auf Dachböden oder in Garagen, wo andere Heizsysteme möglicherweise nicht effektiv arbeiten.
Fazit
Die Infrarotheizung ist eine moderne und innovative Heizlösung, die durch ihre Energieeffizienz, einfache Installation und das gesunde Raumklima überzeugt. Sie eignet sich besonders für gut gedämmte Gebäude, als Ergänzungsheizung oder für punktuelle Wärme in bestimmten Räumen. Bei richtiger Anwendung und in Kombination mit erneuerbaren Energien kann sie eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zu traditionellen Heizsystemen darstellen.
Allerdings sollten die höheren Betriebskosten in schlecht gedämmten Gebäuden und die Abhängigkeit von einer guten Isolierung nicht unterschätzt werden. Für eine individuelle Beratung und maßgeschneiderte Lösungen steht Ihnen GREENOX zur Verfügung.