Ab dem 1. Februar 2025 treten weitreichende Änderungen im Fördermodul für Wärmepumpen der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) in Kraft. Diese Reformen sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer klimafreundlicheren Wärmeversorgung und sollen gezielt Anreize für den Einsatz moderner, nachhaltiger Heiztechnologien schaffen. Der Fokus der Anpassungen liegt darauf, den Wechsel zu umweltfreundlichen Wärmepumpen finanziell attraktiver zu machen und so einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen in Hamburg zu leisten.
Von diesen Neuerungen profitieren nicht nur private Hausbesitzer, die ihre Heizsysteme modernisieren möchten, sondern auch Unternehmen und Immobilienbesitzer, die energieeffiziente Lösungen für ihre Gebäude suchen. Die verbesserten Förderbedingungen beinhalten insbesondere höhere Zuschüsse, die den finanziellen Aufwand für die Installation einer Wärmepumpe erheblich reduzieren können. Zudem wurde das Antragsverfahren optimiert, sodass Antragsteller von einer flexibleren und vereinfachten Antragstellung profitieren können. Damit sollen bürokratische Hürden minimiert und der Zugang zu Fördermitteln erleichtert werden.
In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die neuen Förderrichtlinien, erläutern die Vorteile für Antragsteller und zeigen auf, welche Bedeutung diese Fördermaßnahme für die langfristigen Klimaziele der Stadt Hamburg hat. Darüber hinaus erklären wir Schritt für Schritt das Antragsverfahren und geben praxisnahe Tipps, wie Interessierte die Förderung optimal für sich nutzen können.
Quelle: freepik.com
Was ändert sich ab dem 1. Februar 2025?
Die wichtigste Änderung im Fördermodul Wärmepumpen betrifft die Höhe der Zuschüsse. Künftig übernimmt die IFB Hamburg bis zu 20 % der förderfähigen Investitionskosten, mit einem Höchstbetrag von:
- 9.000 € für Einfamilienhäuser oder einzelne Wohneinheiten
- 100.000 € für Mehrfamilienhäuser
- 100.000 € für Nichtwohngebäude mit bis zu 150 m² Nutzfläche
Diese Förderung kann mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) kombiniert werden, die bis zu 30 % der Investitionskosten abdeckt. Das bedeutet, dass Antragsteller insgesamt bis zu 50 % der Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe erstattet bekommen können.
Eine weitere wichtige Neuerung betrifft die technischen Anforderungen. Nur Wärmepumpen, die eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 4,5 erreichen, werden gefördert. Diese Kennzahl gibt an, wie effizient die Wärmepumpe arbeitet – je höher die JAZ, desto geringer der Stromverbrauch und desto höher die Energieeinsparung.
Förder-voraussetzungen im Überblick
Um eine Förderung zu erhalten, müssen Antragsteller bestimmte Kriterien erfüllen. Die wichtigsten Voraussetzungen sind:
- Antragsberechtigte: Eigentümer von Wohn- und Nichtwohngebäuden, Mieter mit Zustimmung des Eigentümers sowie Contracting-Unternehmen, die Energiedienstleistungen für Dritte erbringen.
- Technische Anforderungen: Installation einer Wärmepumpe mit einer JAZ von mindestens 4,5 durch ein zertifiziertes Fachunternehmen.
- Voraussetzungen für die Antragstellung: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme eingereicht und genehmigt werden.
- Kombinierbarkeit: Die IFB-Förderung kann mit der BEG kombiniert werden, um eine höhere Gesamtförderung zu erhalten.
- Umweltfreundlicher Betrieb: Der Strom für die Wärmepumpe muss aus erneuerbaren Energien stammen oder durch eine eigene Photovoltaikanlage gedeckt werden.
Übersicht der wichtigsten Änderungen
Aspekt | Bisherige Regelung | Neue Regelung ab 2025 |
---|---|---|
Förderhöhe | 15 % der Investitionskosten | 20 % der Investitionskosten |
Maximaler Zuschuss | 7.500 € (EFH), 80.000 € (MFH) | 9.000 € (EFH), 100.000 € (MFH) |
JAZ-Anforderung | 3,8 oder höher | 4,5 oder höher |
Kombinierbar mit BEG | Ja, bis 45 % Gesamtförderung | Ja, bis 50 % Gesamtförderung |
Antragstellung | Online oder per Post | Nur online über das eAntragsportal |
Warum lohnt sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen gelten als eine der effizientesten und nachhaltigsten Lösungen für die Beheizung von Gebäuden. Durch die Nutzung von Umweltwärme aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser kann der Energieverbrauch erheblich gesenkt werden.
Vorteile der Wärmepumpe:
- Hohe Energieeffizienz: Moderne Wärmepumpen zählen zu den effizientesten Heizsystemen auf dem Markt. Sie nutzen die in der Umwelt gespeicherte Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und wandeln diese in nutzbare Heizenergie um. Dank modernster Technologie erreichen Wärmepumpen heute eine Effizienz von über 400 %. Das bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Heizenergie erzeugt werden können. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen auf Basis fossiler Brennstoffe ist dies ein erheblicher Vorteil, da weniger Primärenergie benötigt wird, um eine gleichwertige Heizleistung zu erzielen.
- Geringe CO₂-Emissionen: Eine der größten Stärken von Wärmepumpen ist ihre umweltfreundliche Betriebsweise. Da sie keine fossilen Brennstoffe wie Gas oder Öl verbrennen, verursachen sie während des Betriebs keine direkten CO₂-Emissionen. Dies trägt maßgeblich zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks eines Haushalts oder Unternehmens bei. Wird der benötigte Strom zudem aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar- oder Windkraft bezogen, kann der Heizbetrieb nahezu vollständig klimaneutral gestaltet werden. Damit leisten Wärmepumpen einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende.
- Niedrigere Heizkosten: Wärmepumpen bieten nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Durch ihren hohen Wirkungsgrad benötigen sie deutlich weniger Energie als herkömmliche Heizsysteme. Besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann der Betrieb der Wärmepumpe nahezu kostenneutral erfolgen, da der benötigte Strom selbst produziert wird. Zudem sind Wärmepumpen weniger wartungsintensiv als Öl- oder Gasheizungen, wodurch langfristig Kosten für Wartung und Reparaturen eingespart werden können. Während die Anschaffungskosten zunächst höher sein können als bei konventionellen Heizsystemen, amortisieren sich die Investitionen über die Jahre durch geringere Betriebskosten.
- Unabhängigkeit von fossilen Energien: Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, macht sich langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen und deren Preisentwicklungen. Die globalen Energiemärkte sind starken Schwankungen unterworfen, wodurch die Preise für Gas und Öl stark variieren können. Diese Unsicherheiten entfallen mit einer Wärmepumpe, da sie ausschließlich Strom als Energiequelle nutzt. Besonders in Zeiten steigender Gaspreise stellt dies einen entscheidenden Vorteil dar. Zudem profitieren Nutzer von einer zukunftssicheren Technologie, die bereits heute den Anforderungen an klimafreundliches Heizen entspricht und somit auch langfristig gesetzlichen Vorgaben gerecht wird.
Beispielhafte Förderberechnung
Investitionskosten | BEG-Förderung (30%) | IFB-Förderung (20%) | Gesamtförderung | Eigenanteil |
---|---|---|---|---|
30.000 € | 9.000 € | 6.000 € | 15.000 € | 15.000 € |
50.000 € | 15.000 € | 10.000 € | 25.000 € | 25.000 € |
100.000 € | 30.000 € | 20.000 € | 50.000 € | 50.000 € |
Durch die Kombination der IFB- und BEG-Förderungen können die tatsächlichen Kosten für eine Wärmepumpe erheblich gesenkt werden.
Wie läuft die Antragstellung ab?
Die Beantragung der Förderung erfolgt ab 2025 ausschließlich über das eAntragsportal der IFB Hamburg. Der Prozess umfasst folgende Schritte:
- Erstberatung: Interessierte sollten sich zunächst beraten lassen, um sicherzustellen, dass sie die Fördervoraussetzungen erfüllen.
- Antragstellung: Der Förderantrag wird online über das eAntragsportal eingereicht.
- Prüfung und Bewilligung: Die IFB Hamburg prüft den Antrag und gibt eine Förderzusage.
- Umsetzung: Nach der Bewilligung kann die Wärmepumpe installiert werden.
- Nachweisführung: Nach Abschluss der Arbeiten müssen die Rechnungen und ein Installationsnachweis eingereicht werden.
- Auszahlung der Förderung: Nach Prüfung der Unterlagen erfolgt die Auszahlung des Zuschusses.
Durch die vollständig digitale Antragstellung wird das Verfahren vereinfacht und beschleunigt, sodass Antragsteller schneller von der Förderung profitieren können.
Fazit
Die Änderungen im Fördermodul Wärmepumpen zum 1. Februar 2025 stellen einen wichtigen Schritt zur Förderung umweltfreundlicher Heizsysteme dar. Durch die Anpassungen profitieren sowohl private Hausbesitzer als auch Unternehmen von attraktiven finanziellen Anreizen, die den Umstieg auf moderne und nachhaltige Wärmepumpentechnologie erheblich erleichtern.
Insbesondere die erhöhten Zuschüsse und die Möglichkeit, die IFB-Förderung mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu kombinieren, machen diese Maßnahme besonders lohnenswert. Antragsteller können sich nun bis zu 50 % der förderfähigen Investitionskosten erstatten lassen, was eine erhebliche finanzielle Entlastung darstellt. Gerade in Zeiten steigender Energiekosten ist dies eine attraktive Möglichkeit, langfristig Kosten zu sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Neben den finanziellen Vorteilen bringt die neue Förderung auch eine höhere Effizienz in der Heiztechnologie mit sich. Wärmepumpen sind nicht nur eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen, sondern auch eine zukunftssichere Lösung für eine nachhaltige Energieversorgung. Mit einer verbesserten Jahresarbeitszahl (JAZ von mindestens 4,5) tragen die neuen Anforderungen zudem dazu bei, dass nur besonders effiziente Geräte gefördert werden, was langfristig zu einer besseren Energiebilanz führt.
Wer bereits über eine Modernisierung der Heizungsanlage nachdenkt, sollte sich jetzt mit den neuen Fördermöglichkeiten auseinandersetzen. Da die Antragstellung künftig ausschließlich digital über das eAntragsportal erfolgt, ist der Prozess einfacher und schneller als je zuvor. Eine frühzeitige Planung und Beratung kann dabei helfen, die Förderung optimal zu nutzen und von den maximalen Zuschüssen zu profitieren.
Insgesamt bietet die Neugestaltung der Wärmepumpenförderung eine hervorragende Gelegenheit, in eine nachhaltige und energieeffiziente Zukunft zu investieren. Sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen stellt sie eine wertvolle Unterstützung dar, um sich unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen und langfristig Heizkosten zu senken. Wer die Chance nutzen möchte, sollte nicht zögern, sich über die neuen Förderbedingungen zu informieren und den Antrag frühzeitig zu stellen.
GREENOX – Ihr Partner für eine nachhaltige Zukunft
Als erfahrene Energieberatung unterstützt GREENOX Sie dabei, Ihre Heizungsmodernisierung optimal zu planen und die verfügbaren Förderungen bestmöglich auszuschöpfen. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und profitieren Sie von unserem Expertenwissen in Sachen Energieeffizienz und Fördermöglichkeiten.