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Einstellung der Heizkurve – so optimieren Sie Ihre Heizung

Themen in diesem Beitrag
Lebenszyklusanalyse: Ein holistischer Ansatz zur Bewertung der Umweltwirkungen im Bauwesen

Die Heizkurve ist ein unverzichtbares Element der Heizungsregelung und beeinflusst maßgeblich die Effizienz und den Komfort eines Heizsystems. Sie bestimmt, wie die Vorlauftemperatur des Heizwassers auf die jeweilige Außentemperatur reagiert, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Die richtige Einstellung der Heizkurve spart nicht nur Heizkosten, sondern sorgt auch für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und ein angenehmes Raumklima. In diesem Beitrag erklären wir, wie Sie Ihre Heizkurve optimal einstellen, welche Einflussfaktoren es zu berücksichtigen gibt und wie Sie die besten Einstellungen für Ihr Heizsystem finden.


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Bildquelle: freepik.com


Was ist die Heizkurve und warum ist sie so wichtig?

Die Heizkurve – auch als Heizkennlinie bezeichnet – beschreibt das Verhältnis zwischen der Außentemperatur und der Vorlauftemperatur Ihrer Heizanlage. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers, das vom Wärmeerzeuger zu den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung transportiert wird. Eine optimal eingestellte Heizkurve passt die Vorlauftemperatur automatisch an die Außentemperatur an. Das bedeutet: Je kälter es draußen ist, desto höher steigt die Vorlauftemperatur, um eine konstante und behagliche Raumtemperatur zu gewährleisten.

Eine gut eingestellte Heizkurve sorgt dafür, dass die Heizung immer nur so viel Wärme produziert, wie tatsächlich benötigt wird. Das senkt nicht nur die Heizkosten, sondern minimiert auch die Umweltbelastung und den Verschleiß der Heizungsanlage. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise und eines zunehmenden Bewusstseins für Umweltschutz ist eine effiziente Heizungsregelung von großer Bedeutung.


So funktioniert die Heizkurve

Die Heizkurve wird durch zwei zentrale Parameter beeinflusst: Neigung und Niveau. Diese beiden Stellschrauben bestimmen, wie stark die Vorlauftemperatur auf Änderungen der Außentemperatur reagiert.

  1. Neigung der Heizkurve: Die Neigung gibt an, wie stark die Vorlauftemperatur bei sinkenden Außentemperaturen ansteigen soll. Eine steile Neigung bedeutet, dass die Vorlauftemperatur bei kaltem Wetter schneller ansteigt. Dies ist bei schlecht gedämmten Gebäuden oder älteren Häusern sinnvoll. Bei gut gedämmten Neubauten ist oft eine flachere Neigung ausreichend, um die gewünschten Temperaturen zu erreichen.

  2. Niveau der Heizkurve: Das Niveau verschiebt die gesamte Heizkurve nach oben oder unten. Wenn die Raumtemperatur generell zu niedrig ist, kann das Niveau angehoben werden. Ist es hingegen zu warm, wird das Niveau abgesenkt. Eine Parallelverschiebung der Kurve ändert die Temperatur bei allen Außentemperaturen gleichermaßen, während die Steilheit (Neigung) unverändert bleibt.

Gebäudetyp Empfohlene Neigung Empfohlene Vorlauftemperatur (°C)
Neubau mit guter Wärmedämmung 0,3 – 0,5 25 – 35
Gut gedämmtes Haus mit Radiatoren 1,0 – 1,2 40 – 50
Unsaniertes Altbaugebäude 1,4 – 1,6 50 – 65

Schritte zur optimalen Einstellung der Heizkurve

1. Grundvoraussetzungen schaffen

Bevor Sie mit der Anpassung der Heizkurve beginnen, stellen Sie sicher, dass die Heizung über eine witterungsgeführte Regelung verfügt. Diese benötigt einen Außentemperaturfühler, der die aktuellen Witterungsbedingungen erfasst. Zusätzlich sollten alle Thermostate in den Räumen vollständig geöffnet sein, damit die Messungen nicht verfälscht werden.


2. Startwerte für Neigung und Niveau festlegen

Je nach Heizsystem und Gebäudeart können Sie mit den folgenden Startwerten beginnen: Für gut gedämmte Häuser empfiehlt sich eine Neigung von 0,5 bis 1,0, während für schlechter gedämmte Gebäude eine Neigung von 1,2 bis 1,5 sinnvoll ist. Das Niveau der Heizkurve sollte in der Regel auf 0 gestellt werden, kann jedoch je nach Raumanforderung angepasst werden.


3. Feinanpassung der Heizkurve

Passen Sie die Neigung der Heizkurve schrittweise an. Erhöhen Sie diese, wenn es bei sinkenden Außentemperaturen nicht ausreichend warm in den Räumen wird, und senken Sie sie, wenn die Räume bei milden Außentemperaturen überhitzen. Bei einer Feineinstellung des Niveaus können Sie die Raumtemperaturen bei verschiedenen Außentemperaturen genau beobachten und entsprechende Anpassungen vornehmen.


4. Ergebnisse beobachten und dokumentieren

Überwachen Sie die Raumtemperaturen sowie die Vorlauftemperatur über einen Zeitraum von mindestens einer Woche. Achten Sie dabei auf konstante Bedingungen, um die Effizienz der Anpassungen beurteilen zu können. Protokollieren Sie alle Änderungen, um spätere Anpassungen nachvollziehen zu können.


5. Parallelverschiebung der Heizkurve anwenden

Sollte die Heizleistung in der Übergangszeit oder an wärmeren Tagen nicht ausreichen, können Sie die Parallelverschiebung der Heizkurve nutzen. Hierbei wird das Gesamtniveau der Heizleistung nach oben oder unten verschoben, ohne die Steilheit zu verändern. Dies ist besonders sinnvoll, wenn die Heizung an kalten Tagen ausreichend Wärme liefert, aber an wärmeren Tagen überdimensioniert ist.


Problem Mögliche Anpassung der Heizkurve
Raumtemperatur an wärmeren Tagen zu niedrig Niveau der Heizkurve erhöhen
Raumtemperatur an kalten Tagen zu hoch Niveau der Heizkurve senken
Raumtemperatur an sehr kalten Tagen zu niedrig Neigung der Heizkurve erhöhen
Raumtemperatur in der Übergangszeit zu hoch Neigung der Heizkurve senken und Niveau erhöhen
Raumtemperatur in der Übergangszeit zu niedrig Neigung der Heizkurve senken und Niveau absenken

Häufige Fehler bei der Einstellung der Heizkurve

Die Anpassung der Heizkurve erfordert Geduld und Sorgfalt. Einige häufige Fehler können dazu führen, dass die Heizkurve nicht optimal eingestellt ist:

  1. Zu steile Neigung: Eine zu steile Neigung führt dazu, dass die Vorlauftemperatur bei sinkender Außentemperatur zu stark ansteigt. Dies resultiert in übermäßigem Energieverbrauch und hohen Heizkosten.

  2. Zu hohes Niveau: Ein zu hohes Niveau kann bewirken, dass die Räume bei jeder Außentemperatur überhitzt werden. Dies führt zu unangenehmen Temperaturen und unnötigen Energieverlusten.

  3. Unzureichende Überwachung: Änderungen an der Heizkurve sollten immer über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden, um die Auswirkungen zuverlässig beurteilen zu können.

Fazit

Die korrekte Einstellung der Heizkurve ist entscheidend für die Effizienz und den Komfort eines Heizsystems. Durch eine präzise Anpassung von Neigung und Niveau können Sie Heizkosten sparen, die Umwelt schonen und gleichzeitig für ein angenehmes Wohnklima sorgen. Wenn Sie sich unsicher sind oder komplexere Anpassungen vornehmen möchten, empfiehlt es sich, einen Heizungsfachmann hinzuzuziehen, der die Heizkurve optimal auf Ihre Bedürfnisse abstimmt.

Mit diesen detaillierten Informationen sind Sie bestens vorbereitet, um Ihre Heizkurve selbst einzustellen und das Beste aus Ihrer Heizungsanlage herauszuholen. Beachten Sie dabei stets, dass die richtige Einstellung nicht nur zur Reduzierung Ihrer Heizkosten beiträgt, sondern auch den Komfort Ihrer Wohnräume deutlich verbessert.

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