Die Wärmewende ist ein zentrales Element der deutschen Energiewende. Während die Stromerzeugung bereits zunehmend auf erneuerbare Energien umgestellt wird, hinkt der Wärmesektor noch hinterher. Etwa 55 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf die Wärmeerzeugung – ein gewaltiger Hebel zur Senkung von CO₂-Emissionen. Genau hier setzt die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) an.
Diese Förderung schafft starke finanzielle Anreize, um bestehende Wärmenetze zu dekarbonisieren und neue, nachhaltige Netze zu errichten. Ziel ist es, klimafreundliche Technologien systematisch in die Wärmeversorgung zu integrieren und fossile Energieträger langfristig zu ersetzen.
Im Folgenden bieten wir einen ausführlichen Überblick über die BEW, ihre Module, Vorteile, Voraussetzungen und konkrete Handlungsempfehlungen – praxisnah und verständlich für Kommunen, Unternehmen und Projektentwickler.
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1. Warum effiziente Wärmenetze gefördert werden
Die zentrale Herausforderung im Wärmesektor ist der hohe Anteil fossiler Energieträger wie Erdgas und Heizöl. Einzelheizungen dominieren, oft mit ineffizienter Technik. Wärmenetze bieten hingegen die Möglichkeit, erneuerbare Energien – wie Solarthermie, Geothermie, Großwärmepumpen oder industrielle Abwärme – zentral zu erschließen und dezentral zu verteilen. Dadurch entsteht ein hoher Effizienzgrad bei gleichzeitig reduziertem CO₂-Ausstoß.
Allerdings sind der Bau und Umbau solcher Netze kostenintensiv. Die BEW wurde ins Leben gerufen, um diese wirtschaftlichen Hürden zu senken und den Ausbau schneller voranzutreiben. Sie setzt gezielt Anreize für die Dekarbonisierung von Wärmenetzen und hilft, langfristige Versorgungssicherheit mit erneuerbarer Energie zu gewährleisten.
2. Die vier Fördermodule im Überblick
Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze ist in vier Module unterteilt, die aufeinander aufbauen können, aber auch einzeln beantragt werden dürfen. Hier ein Überblick:
Modul | Förderinhalt | Zielgruppe | Förderhöhe (max.) |
---|---|---|---|
1 | Transformationspläne & Machbarkeitsstudien | Kommunen, Unternehmen, Netzbetreiber | Bis zu 50 % der förderfähigen Kosten |
2 | Investive Förderung Neubau / Transformation | Wärmenetzbetreiber, Projektträger | Bis zu 40 % der Investitionskosten |
3 | Einzelmaßnahmen zur Integration erneuerbarer Wärme | Anlagenbetreiber, Netzbetreiber | Bis zu 40 %, teilweise gedeckelt |
4 | Betriebskostenförderung für erneuerbare Wärmeerzeuger | Wärmenetzbetreiber | Bis zu 10 Jahre Förderung (ab 2028 degressiv) |
Modul 1: Planungsgrundlagen schaffen
In Modul 1 werden zwei wesentliche Instrumente gefördert:
- Transformationspläne: Diese analysieren bestehende Wärmenetze und skizzieren einen Weg zur Dekarbonisierung innerhalb von 20 Jahren.
- Machbarkeitsstudien: Hier geht es um technische und wirtschaftliche Analysen für neue Wärmenetze mit mindestens 75 % erneuerbarer oder unvermeidbarer Abwärme.
Diese Studien sind eine wichtige Grundlage, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen – gerade für Kommunen und Energieversorger.
Modul 2: Investive Umsetzung
Dies ist das Herzstück der BEW: Es fördert sowohl den Neubau von Wärmenetzen als auch die Dekarbonisierung bestehender Netze.
Voraussetzung ist, dass die Wärmeversorgung:
- im Zielzustand mindestens 75 % aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme besteht (bzw. 50 % bei Bestandsnetzen), und
- sichergestellt ist, dass dies innerhalb von 10 Jahren erreicht wird.
Förderfähig sind:
- Trassenbau
- Speicheranlagen
- Großwärmepumpen, Geothermieanlagen, Solarthermie
- Netzanschlüsse
- Steuerungstechnik
Modul 3: Einzelmaßnahmen fördern
Dieses Modul ergänzt Modul 2: Hier können auch gezielt einzelne Maßnahmen gefördert werden, die zur Effizienz oder zur Integration erneuerbarer Wärme beitragen – zum Beispiel:
- Einzelne Wärmeerzeuger (z. B. Biomasse-Heizwerke)
- Speicherlösungen
- Effizienzsteigerung durch bessere Regeltechnik
- Digitalisierung und Monitoring
Besonders interessant: Dieses Modul kann auch losgelöst von einem größeren Wärmenetzprojekt beantragt werden – etwa bei Pilotprojekten oder Quartierslösungen.
Modul 4: Betriebskosten-förderung
Langfristig soll erneuerbare Wärme auch wirtschaftlich konkurrenzfähig sein. Um das zu fördern, unterstützt die BEW den Betrieb bestimmter Technologien – etwa Großwärmepumpen und Solarthermieanlagen – mit einem Zuschuss zu den Betriebskosten.
Diese Förderung:
- ist auf 10 Jahre begrenzt,
- wird ab 2028 degressiv,
- soll insbesondere den Markthochlauf fördern.
Die Voraussetzung: Die Anlage muss in ein gefördertes oder förderfähiges Wärmenetz einspeisen.
3. Wer kann von der BEW profitieren?
Die Förderung richtet sich an eine breite Zielgruppe, darunter:
- Kommunen und kommunale Unternehmen
- Private Unternehmen
- Genossenschaften
- Wohnungsbaugesellschaften
- Zweckverbände
- Energieversorger
Dabei profitieren sowohl Neubauprojekte (z. B. in Neubauquartieren) als auch Bestandsnetze, die modernisiert oder auf erneuerbare Quellen umgestellt werden sollen.
4. Förder-voraussetzungen im Detail
Um BEW-Förderung zu erhalten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein. Eine zentrale Rolle spielt der Anteil erneuerbarer Energien.
Kriterium | Anforderungen |
---|---|
Anteil erneuerbarer Wärme | ≥ 75 % bei Neubau / ≥ 50 % bei Bestandsnetzen |
Betriebsdauer Wärmenetz | ≥ 15 Jahre |
Antragstellung | Vor Beginn des Vorhabens |
Kombination mit anderen Förderungen | Teilweise möglich, Kumulierungsgrenzen beachten |
Förderfähige Kosten | Investitionskosten, Planungskosten, Technik, Netzinfrastruktur, Speicher |
5. Schritt-für-Schritt zur BEW-Förderung
Die Antragstellung erfolgt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Prozesse sind formalisiert, aber mit einer guten Planung gut zu bewältigen.
Schritte im Überblick:
- Projektidee definieren
Identifizieren Sie das Potenzial für ein Wärmenetz oder die Dekarbonisierung eines bestehenden Netzes. - Machbarkeitsstudie oder Transformationsplan erstellen
Besonders wichtig für Modul 1, aber auch als Grundlage für Modul 2. - Förderantrag einreichen (online über BAFA)
Alle relevanten Unterlagen, technische und wirtschaftliche Daten müssen vorliegen. - Zuwendungsbescheid abwarten
Vor Erhalt des Bescheids darf nicht mit dem Projekt begonnen werden (Ausnahme: vorzeitiger Maßnahmenbeginn genehmigt). - Projekt umsetzen & Verwendungsnachweise einreichen
Nach Abschluss des Projekts muss ein Nachweis über die zweckgemäße Mittelverwendung erfolgen.
6. Vorteile für Kommunen und Unternehmen
Die BEW bietet weit mehr als nur finanzielle Zuschüsse. Sie ist ein Hebel für tiefgreifenden Wandel:
- Planungssicherheit: Klare Förderstrukturen ermöglichen langfristige Investitionen.
- Reduzierung von Investitionsrisiken: Durch Zuschüsse wird der wirtschaftliche Druck gesenkt.
- Dekarbonisierung des Wärmesektors: Ein entscheidender Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.
- Attraktivität für Investoren: Nachhaltige Energieprojekte gewinnen an Marktrelevanz.
- Regionale Wertschöpfung: Lokale Handwerksbetriebe, Bauunternehmen und Energieversorger profitieren.
- Zukunftsfähige Infrastruktur: Wärmenetze sind resilient, effizient und sozialverträglich.
7. Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz der umfangreichen Förderung bestehen auch Herausforderungen:
- Komplexität der Antragstellung: Eine professionelle Begleitung durch erfahrene Energieberater oder Projektentwickler ist empfehlenswert.
- Finanzielle Vorleistung: Gerade kleinere Kommunen benötigen ggf. Unterstützung bei der Zwischenfinanzierung.
- Technologisches Know-how: Die Kombination verschiedener erneuerbarer Quellen erfordert ein detailliertes technisches Verständnis.
Hier empfiehlt sich eine frühe Zusammenarbeit mit Partnern wie GREENOX, die technisches Know-how mit Projektpraxis und Fördererfahrung kombinieren können.
Fazit: Jetzt aktiv werden – mit GREENOX als Partner
Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) ist mehr als nur ein staatliches Unterstützungsprogramm – sie ist ein strategisches Werkzeug für die nachhaltige Transformation der kommunalen und gewerblichen Wärmeversorgung. In einer Zeit, in der die Herausforderungen des Klimawandels und steigende Energiepreise immer drängender werden, schafft die BEW einen konkreten, praxisnahen Rahmen, um den Wandel aktiv zu gestalten.
Die Förderung eröffnet Kommunen, Stadtwerken, Projektentwicklern und Unternehmen die Möglichkeit, nicht nur ihre Energieinfrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen, sondern diese zugleich auf eine zukunftssichere, klimafreundliche und wirtschaftlich tragfähige Basis zu stellen. Ob beim Neubau moderner Wärmenetze mit hohem Anteil erneuerbarer Energie oder bei der Dekarbonisierung bestehender Systeme – die BEW bietet attraktive finanzielle Anreize, umfangreiche technische Unterstützung und eine stabile Grundlage für langfristige Investitionen.
Wer diese Chance jetzt ergreift, verschafft sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern übernimmt Verantwortung für kommende Generationen. Moderne Wärmenetze sind mehr als Infrastruktur – sie sind Rückgrat und Schlüsselkomponente einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung. Durch intelligente Steuerung, Sektorenkopplung und die Einbindung lokaler Energiequellen entsteht eine resiliente Wärmeversorgung, die unabhängig von fossilen Importen funktioniert.
Genau an dieser Stelle setzt GREENOX an. Als erfahrener Partner begleiten wir Sie durch den gesamten Prozess – von der ersten Idee über die
Lassen Sie uns gemeinsam den Wandel gestalten – strategisch geplant, professionell umgesetzt und nachhaltig wirksam. Mit GREENOX an Ihrer Seite wird aus einer Vision eine konkrete Lösung für Ihre Region. Starten Sie jetzt – für eine effiziente, erneuerbare und sichere Wärmeversorgung von morgen.